Hafengebäude Rohner
Fussach, Österreich

Office and Administration


Maria Rohner, Bauherrin

„Als ich die Pläne sah, wusste ich, das ist es! Strenge und klare Form, kompromisslos und auf das Wesentliche reduziert. Dieses Gebäude begeistert oder es wird abgelehnt, aber es lässt niemanden gleichgültig.“

Die Ziele

Als zwei Jahr zuvor ein Hochwasser das Verwaltungsgebäude auf dem Gelände zerstört hatte, wurde ein Neubau notwendig. Für die Leiterin des Hafenbüros und Bauherrin stand außer Frage: von Baumschlager Eberle Architekten, nachdem das Büro bereits ihr Privathaus entworfen und realisiert hatten. Die Anforderungen an das neue Hafengebäude: Es sollte aufgeständert sein, um vor Hochwasser geschützt zu sein. Es sollte Raum für ein Büro und sanitäre Anlagen für die Bootsbesitzer bieten.

Die Umsetzung

Inspiriert von Seebildern – Vögel, die auf dünnem Bein im Wasser stehen, Segelboote, von denen man aus der Distanz nur das Segel wahrnimmt – entstand ein auf das Wesentliche reduzierter Baukörper, der sich trotz des geringen Volumens souverän im heterogenen Umfeld des Hafengeländes behauptet. Grundidee des Entwurfs: Die Überwindung der Schwerkraft. So erhebt sich der dem Wasser zugewandte Teil über die Elemente und scheint zu schweben. 

 


Selbstbewusster, langgestreckter Kubus
Daher spielt sich (fast) alles oben ab, im auskragenden, acht Meter langen Obergeschoss, einem Betonkubus. Er ist an den Stirnseiten verglast – nach hinten, wo sich in einer Loggia ein Wartebereich für Kunden befindet –, und nach vorne zum See hin. Die Bauherrin überblickt ihr Terrain zusätzlich durch schmale Sichtschlitze an den Längsseiten, die genau auf ihre Sitzposition zugeschnitten sind.

Die Merkmale

Dank der Verwendung von Stahlbeton ließ sich das Hafengebäude sehr kostengünstig realisieren. Ein wesentlicher Grund für die Materialwahl war jedoch der Standort am Rand eines Naturschutzgebietes. Denn der unbehandelte Beton entwickelt eine Patina – im Lauf der Zeit schlagen sich Wettereinflüsse nieder; diese verändern die Fassade und passen sie der Natur an. 

 


Weicher Holzkern, stilvolle Ausstattung

Zeigt sich das Hafengebäude nach außen als architektonisches Statement aus Beton, so bietet es im Inneren eine warme Atmosphäre und beinahe Wohnkomfort – dank Lärchenholzverkleidung von Boden, Wänden und Decke. Die Sanitäranlagen im Erdgeschoss sind einfach, aber sehr ästhetisch in schwarz lasiertem Beton und rohem Stahl gestaltet.

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