Residential
In einem von Einfamilienhäusern geprägten Umfeld sollte ein neues Wohnquartier mit einer Kindertagespflege und kleinen Gewerbeeinheiten entstehen. Das städtebauliche Konzept sah eine differenziert gegliederte Bauweise aus drei- bis viergeschossigen Gebäudegruppen vor.In einem von Einfamilienhäusern geprägten Umfeld sollte ein neues Wohnquartier mit einer Kindertagespflege und kleinen Gewerbeeinheiten entstehen. Das städtebauliche Konzept sah eine differenziert gegliederte Bauweise aus drei- bis viergeschossigen Gebäudegruppen vor.
Auf dem rund einen Hektar großen Grundstück im Süden Berlins sind 42 Häuser entstanden, die sich um einen zentralen Anger gruppieren. Hier bieten Gemeinschaftsflächen mit Spielplätzen vielfältige Treffpunkte für die sozial gemischte Bewohnerschaft. Jeweils drei Gebäude bilden eine Hofgruppe, die aus ihrer Mitte erschlossen werden. Der Größenmix der 406 Wohnungen umfasst 1,5 bis 5 Zimmer – teilweise altersgerecht und barrierefrei umgesetzt. Rund 30 Prozent der neuen Mietwohnungen wurden im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus realisiert.
Einheit und Vielfalt
Das Ensemble besteht aus nur vier Haustypen, was eine sehr wirtschaftliche Planung und Umsetzung ermöglichte. Zusammenhang und Individualität prägen die äußere Gestalt und damit das Straßenbild des Quartiers. Das Thema der Höfe, räumlich durch Hecken gefasst und von den Straßen abgegrenzt, wird aufgenommen und fortgesetzt.
„Das neue Quartier stellt vielfältige Beziehungen zwischen den einzelnen Häusern, Freiflächen und Verkehrswegen her. Es entstand ein im besten Sinne gemischtes Quartier von beträchtlichem Wohnwert.“
Prof. Gerd Jäger
Kompaktheit und Dichte haben den wirtschaftlichen und energiebezogenen Aufwand reduziert. Der Öffnungsanteil an den Fassaden beträgt rund 22 bis 30 Prozent. Für einen gewissen Grad an Eigenverschattung sorgen die weit innenliegend angelegten Fenster.
Das Erscheinungsbild: Homogen und individuell zugleich
Ordnung, Symmetrie, Ablesbarkeit, Klarheit, Wiedererkennbarkeit und der spielerische Umgang mit diesen Regeln prägen die Erscheinung einer Architektur. Das neue Zuhause in den „Altglienicker Höfen“ thematisiert dies in der Ausprägung seiner Häuser: Jedes Haus unterscheidet sich von seinem Nachbarn, steht aber gleichzeitig als „Familienmitglied“ mit diesem in enger Beziehung. So ist eine Balance aus Gemeinschaftsgefühl und individuell ablesbaren Häusern entstanden – unterstützt vom Farbkonzept: In Anlehnung an die Umgebungsbebauung wurden wenige warme Rottöne mit Beige kombiniert. Durchgehend gleiche, stehende Fensterformate gliedern die Fassade des jeweiligen Hauses. Die Obergeschosse sind mit bodentiefen Fenstern ausgestattet.