Grundsteinlegung - Neubau Kornelius Forum in Berlin-Wedding

In Berlin-Wedding entsteht das erste Gebäude in Deutschland, das auf der Idee des 22·26 Prinzips beruht. Ein solcher Bau kommt ohne Heizung, mechanische Lüftung und Kühlung aus. Der Name leitet sich aus der Wohlfühltemperatur von 22 bis 26 Grad Celsius ab. Am nördlichen Rand des Schillerparks, auf einem Grundstück, wo sich die Korneliuskirche und ein Kindergarten befinden, plant das Kirchliche Verwaltungsamt einen Neubau für seine Verwaltung, Wohnungen im vierten Obergeschoss sowie ein Café und Seminarräume im Erdgeschoss. Als eigenständiger Baukörper rückt er von den Straßenfluchten der angrenzenden, unter Denkmalschutz stehenden Bebauung des Englischen Viertels ab. Unterstützt wird die Solitärstellung durch eine leichte Drehung der Längsachse in Richtung Park. Der Bau besticht durch seine klare Ordnung und Rhythmisierung von geschlossenen und geöffneten Wandflächen.

Der Bauherr legte in der Entstehung wie auch im Betrieb des Hauses größten Wert auf Nachhaltigkeit. Die technische Ausstattung ist minimiert. Auf sommerliche Kühlung kann gänzlich verzichtet werden, eine sehr reduzierte Heizung ist ausschließlich im Wohngeschoss vorgesehen. Die Außenwände bestehen aus massivem Mauerwerk und rot eingefärbtem Kratzputz, der in traditioneller handwerklicher Arbeit erstellt wird. Schmale, raumhohe Fenster, auf der Innenseite der Wand angeschlagen, verleihen dem Bau besondere Plastizität und Identität. Sie bewirken zudem die größtmögliche Eigenverschattung und ein Minimalmaß an sommerlichem Wärmeeintrag.

 

Drei voneinander getrennte Eingänge für Wohnen, Verwaltung und Café bilden eigene Adressen, die vertikale Erschließung erfolgt über ein Treppenhaus und Lifte. Massive Decken aus Stahlbeton übernehmen die für das 22·26 Prinzip erforderliche Speicherfunktion, ermöglichen einen nahezu stützenfreien Grundriss und damit größtmögliche Flexibilität für die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen.


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Bildnachweis: © Walter Linkmann

Berlin, 4. Juli 2024

 

 

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