Sport und Freizeit
Die Île Seguin, eine Insel in der Seine, unweit von Paris, wo bis 1992 ein Renault-Werk beheimatet war: An ihrer Spitze sollte eine urbane Skulptur entstehen, weithin sichtbar, und beim Näherkommen würde man das Kunstobjekt erkennen, als das, was es ist – ein Hotel. Es müsste mit seinen Nachbargebäuden auf der Insel und mit dem urbanen Umfeld beidseits des Flusses im Dialog stehen und seinen Gästen die einzigartige Lage zum Erlebnis machen. Mit spektakulären Aussichten, mit einer Terrasse nach Süden, mit Bar und Spa auf dem Dach. Mit so viel Seine wie möglich.
"Jean Nouvel hatte den Masterplan für die gesamte Insel entwickelt und für die beiden Spitzen kulturelle Programme vorgesehen. Wir fügten uns mit dem Art-Hotel in die Vorderspitze der Insel ein, gemeinsam mit einem Kulturprojekt von RCR Architectes."
Anne Speicher
Das Projekt wurde so konzipiert, dass der Eindruck eines Hotels in Bewegung entsteht, dessen Silhouette sich am Bug der Insel in sanftem Schwung zum Himmel erhebt. Die spielerische Interpretation des Baukörpers schafft ein ganz besonderes architektonisches Ensemble, das sich ebenso gut in seine Umgebung einfügt wie als Flaggschiff positioniert.
Fassadenbänder zwischen Strömung und Himmel
Die Fassadenbänder nehmen den Eindruck der Seine-Strömung auf. Dank der Tiefe der Fassade kann die Sonneneinstrahlung für das gesamte Gebäude passiv geregelt werden, so dass keine Sonnenschutzvorrichtungen das Erscheinungsbild stören.
Offen und durchlässig. Und großes Kino vor den Fenstern
Das Erdgeschoss ist von allen Seiten offen und verbindet über eine öffentlich zugängliche Plattform die Hotellobby, Café, Restaurant und Business Center. So entsteht ein durchlässiger, leicht zugänglicher Raum mit variablen Nutzungsmöglichkeiten. Das Hotel spielt seine Schaufensterfunktion auf allen Ebenen durch: In den Zimmern stehen die Betten so zu den großzügigen Fassadenöffnungen, dass die umgebende Stadt und Natur zur lebendigen Kulisse werden. Auch Kunst spielt eine herausragende Rolle: In allen Hotelzimmern finden sich Originalwerke von zeitgenössischen Künstlern.
Das Gebäudekonzept folgt einer funktionalen Raumgliederung nach den Prinzipien der Kompaktheit, Modularität und Offenheit. Die kompakte Platzaufteilung zeigt sich in den großzügigen Ausmaßen der Zimmer und Suiten. Die ausgeklügelte Anordnung der tragenden Konstruktion erlaubt eine modulare Raumaufteilung und Nutzungsänderungen auf lange Sicht. Offenheit entsteht durch nach außen gerichtete Gebäudeflügel, sodass Licht einfallen kann und die Sicht frei ist.
Noch ein leuchtender Stern am Hotelhimmel: Spa und Bar
Auf dem Gebäudekörper liegt ein emblematisches Objekt, die so genannte Laterne, mit Außenseiten aus schimmerndem Metall. Hier befinden sich die Panoramabar und ein SPA mit Dachpool. Eine große, bepflanzte Terrasse öffnet die Dachräume ins Freie. Man wähnt sich an Deck eines Ozeandampfers.