B1 C1 Confluence Lyon
Lyon, Frankreich

Mischnutzung


Das Ziel

Im Lyoner Stadtteil Confluence sollen an der Rhône in zwei Bauphasen ein gemischtes Wohnungsangebot sowie Bildungseinrichtungen entstehen. Dabei gelten hohe Anforderungen an ressourcenschonendes Bauen, Umweltqualität und Energieeffizienz.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Umwelt in den Mittelpunkt der Gestaltung städtischer Räume gestellt werden muss, um die Entwicklung einer lebenswerten und nachhaltigen Urbanität zu gewährleisten.“

Anne Speicher

Die Umsetzung

In der ersten Bauphase werden fünf Wohngebäude samt begleitender Infrastruktur im Erdgeschoss und ein Schulgebäude entstehen – mit einem differenzierten Angebot an Typologien in Erbpacht. Städtebaulich bemerkenswert ist das neue Ensemble durch die klare Definition der Uferseite zur Rhône hin und intime, extensiv begrünte Hofbereiche in der Anlage selbst. Eine Landmarke setzen die weithin sichtbaren Wohntürme.


Premiere für Frankreich: Ein Wohngebäude nach dem Prinzip 22·26
Für große öffentliche Aufmerksamkeit sorgte die Planung eines der Wohngebäude nach dem Prinzip 22·26, dessen Prototyp, das Haus 22·26 in Lustenau, ohne Heizung, Lüftung und Kühlung ein Maximum an Komfort bietet und als Vorbild einer ressourcenschonenden Architektur gilt. Das geplante 22·26 Gebäude stellt eine besondere Premiere für Frankreich dar, weil es das Prinzip 22·26 auf die spezifischen Anforderungen des Wohnbaus sowie die Vorschriften des Landes adaptiert und weiterentwickelt.

Wissenwertes

Dank der bioklimatischen Bauweise nach dem 22·26-Prinzip lassen sich Innentemperatur und Luftqualität der Räume zu jeder Jahreszeit ohne Klimaanlage und einer lediglich als Backup zuschaltbaren Heizung regulieren.

Die Merkmale

Mit Außenwänden aus 60-cm-Hohlziegeln und dreifach verglasten Fenstern auf weniger als 28% der Fassade sind Isolierung und Wärmespeicherung des 22·26 Gebäudes exzellent. Das 22·26 Lüftungssystem sorgt dank automatischer, aber auch individuell steuerbarer Lüftungsklappen für natürliche Belüftung und verhindert ein Auskühlen des Gebäudes. Die in Frankreich obligatorische Ausstattung mit Heizkörpern dient hier als Backup; voraussichtlich wird es nur wenige Stunden im Jahr benötigt. Umfangreiche Simulationen zu den fünf Wohngebäuden heben das 22·26 Gebäude mit einem Energieverbrauch von 2 kWh/qm im Jahr klar ab, insbesondere bei den Werten für Lüftung und Heizung.

 

Als Holzbau ohne Klimaanlage und mit natürlicher Lüftung wird das Bildungszentrum umgesetzt; seine flexiblen Flächen erlauben eine Umnutzung der Schulungsräume z. B. als Büros.

               
Nachhaltige Materialien, reich begrünte Gartenhöfe

Zur Umweltqualität des Ensembles trägt auch der Materialeinsatz bei: Der Sichtbeton wird durch bio- und geobasierte, ja sogar lokale Materialien wie Massivholz und Kalkputz ergänzt.

 

Die reich bepflanzten und überwiegend im Freien liegenden Blockinnenbereiche bringen Frische und Biodiversität in den Komplex; es entsteht u.a. ein Garten für die Bewohner*innen und ein baumbestandener Hof für die Schule.

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