Ausbildung
Zur Stärkung des überregional bedeutenden Kultur- und Wissenschaftszentrums sollte mit der Campus-Erweiterung ein zeitgemäßes Bildungsquartier entstehen. Die Anforderungen umfassten auch energetische Top-Standards und eine technische Qualitätsausstattung.
Wissenswertes
Das Projekt stellt sich den Herausforderungen an Lehre und Forschung auf technisch wie architektonisch hohem Niveau. Seine Nutzungsneutralität und formale Reduktion stehen für Langlebigkeit und Zukunftswert.
Auf dem Areal wurden vier, teilweise im Erdgeschoss verbundene Gebäude errichtet, wobei das Wechselspiel zwischen Freiräumen und Objekten dem Campus seine eigene Charakteristik verleiht. Die kompakten Baukörper definieren klar die städtebauliche Einpassung – als Synthese von Solitären und gemeinsamer Form. Nach Süden und Westen öffnet sich der Campus und setzt die städtebauliche Struktur der benachbarten Bildungsbauten fort. So entsteht ein Netzwerk von logischen Erschließungen im Quartier.
Eine kleine Stadt in der Stadt
Wie eine kleine Stadt hat der Campus Wege und Plätze, Arkaden und offene Aufenthaltsbereiche. Nichts wirkt kleinteilig oder überdimensioniert, weil die Beziehung zwischen Gebautem und Freiraum stimmt. Hierzu trägt auch die spezielle Form der Gebäude bei, die vom Orthogonalen durch einen nach außen ragenden Knick abweicht. So ist es gelungen, die Physiognomie der Bauten zu intensivieren und den Außenraum zu konfigurieren.
„Unser Beitrag zeigt, dass Langlebigkeit mehr braucht als technisch-konstruktive Parameter – die Akzeptanz der Nutzenden. Erst wenn Gebäude geschätzt werden, sind sie besonders nachhaltig.“
Julia Wildfeuer
Wirkkraft und Wirtschaftlichkeit der Campusbauten beginnen bei ihrer Form und der grundlegenden Struktur. Die Baukörper sind möglichst kompakt gehalten, die Primärkonstruktion – aus einer tragenden Außenwand und tragenden Stützreihen – ist auf größtmögliche Nutzungsneutralität und Langlebigkeit ausgerichtet. Treppenhäuser und Schächte wurden in tragenden Kernen zusammengefasst, alle weiteren Einbauten sind reversibel. Durch die großen Spannweiten und das wirtschaftliche Ausbau-Achsraster von 1,2 m ist ein Maximum an Flächeneffizienz und Flexibilität für Änderungen und künftige Nutzungen garantiert. Ökonomie und Ökologie ergänzen einander auch in der Haustechnik: Vorwiegend alternative und nachhaltige Anlagensysteme halten die Betriebskosten gering.
Einheitliches Erscheinungsbild, hohe Aufenthaltsqualität
Alle vier Häuser sind von außen als gemeinsame Adresse erkennbar. Durch den engen Ausbauraster und die hochrechteckigen Fenster entsteht eine klassische Anmutung, die mit den unterschiedlichen Alu-Plattenformaten und deren Farben bis ins Detail differenziert ist. Im Inneren dominieren warme, helle und natürliche Materialien, die mit dem Naturbezug der Durchblicke zu einer Wohlfühlatmosphäre beitragen.