Büro und Verwaltung
Am Quartier der ehemaligen Handels- und Zolllager der Stadt St.Gallen galt es, den baulichen Abschluss der alten Lager- und Verwaltungsakte neu zu gestalten. Das Areal beherbergt heute verschiedene Start-up- Unternehmen, Galerien, Restaurants, Dienstleister, Stadtpolizei usw. Der geplante Neubau sollte für die gleichen Nutzungen in flexiblen Größen weiteren Raum schaffen. Weiteres Ziel: ein reduzierter Energiebedarf.
Sinnlicher Minimalismus: Es entstand ein Eckhaus als präziser Quader mit klarer Formensprache. Die Sandsteinverkleidung der Lochfassade nimmt Bezug zum Umfeld – das Material findet sich auch als Ornament in den umliegenden Gründerzeitbauten. Für eine Belebung der strengen Geometrie sorgen die Maserung der Steinplatten und ihre haptischen Qualitäten sowie der Schattenwurf der Laibungen und die feine Linie der Fensterbänke. Intensiviert wird die Wirkung des Steins durch die Reduktion auf wenige gestaltprägende Elemente.
Gestalterische Akzente: Portal und Freitreppe
Den Haupteingang an der Davidstrasse markiert eine zweigeschossige Öffnung als abstrahiertes Portal. Vor der Längsseite verläuft eine ebenfalls mit Sandstein verkleidete Freitreppe; darunter führt die Einfahrt zur Tiefgarage im Innenhof des Bestands.
Wissenswertes
Das vornehme Gebäude überzeugt durch seine präzise städtebauliche Stellung, die klare Formensprache, seine Materialität und die sorgfältige Detailausführung.
Das Innere des Gebäudes ist geprägt von offenen Grundrissen. Treppenhaus mit Aufzügen, Teeküchen und Sanitärräume sind als Kern zusammengefasst, auf dem die Geschossdecken aufliegen. Ohne weitere tragende Innenwände und mit nur drei Stützen pro Etage sind die Räume flexibel einteilbar. Das Restaurant im Erdgeschoss verfügt über einen loftartigen Speisesaal, die sechs Büroebenen darüber sind unterschiedlich zoniert. Je nach Aufteilung erhalten die Arbeitsbereiche durch die raumhohen Fenster von zwei Seiten Tageslicht. Die Umgebungsqualität der Arbeitsplätze lässt sich individuell regulieren.
Elegant-minimalistisches Treppenhaus, minimierter Energiebedarf
Im Treppenhaus ist die Gestaltung auf die wesentlichen Elemente konzentriert – Naturstein als Bodenbelag, elegant-minimalistische Geländer aus Stahlblech und ungewöhnliche Lichtführung. Reduziert ist auch der Energiebedarf des Hauses: es wurde nach Schweizer Minergie-Standard realisiert, als kompakter Baukörper mit hochgedämmten Außenwänden und kontrollierter Lüftung
