Im parkähnlichen Gelände der WHO über Genf war ein neues Verwaltungsgebäude mit 480 Arbeitsplätzen geplant – für die WHO als Erweiterung ihrer Büroräumlichkeiten, für die UNAIDS als Hauptsitz. Vorrangige Ziele waren der Bezug zum Umfeld, die Maximierung von Büroflächen mit Außenbezug, sowie Kosteneffizienz in Bezug auf Realisierung und Unterhalt des Gebäudes.

Thema des Entwurfs: Durchlässigkeit. Eine horizontale Scheibe mit zwei raumgreifenden Bürogeschossen scheint über dem ansteigenden Gelände zu schweben. Drei „Füße", die ebenfalls Büroräume beinhalten, stemmen die beiden Hauptebenen drei Geschosse hoch und spannen so eine hohe, transparente Halle auf, die über die gesamte Gebäudelänge Durchblick gewährt – vom Eingang bis zum höher liegenden Café am Ende.

Offene Räume. Zur Natur und für flexible Nutzung

Bauen mit dem Gelände: Dem Park mit seinen Bäumen verdankt das Haus nicht nur seine Grundstruktur; er macht auch vor dem Inneren des Hauses nicht halt: In langen, schmalen und raumhoch verglasten Höfen dringt das Grün des Parks ins Volumen und schneidet es tief der Länge nach ein. Die beiden Hauptgeschosse erlauben eine flexible Organisation – von Ein-Personen-Büros bis hin zu Großraumbüros.

Um angesichts der hochkomplexen Statik und Technik des Gebäudes die architektonische Qualität auch im Innenraum beizubehalten, wurde ein großer Teil der Technik in den Betondecken untergebracht: TABS, Leuchten und Brandmeldeanlage. Thermisch aktivierte Betondecken helfen den klimatischen Komfort in den Büros sicherzustellen.

Die Fassade: Gestaltungselement und Sonnenschutz

Um die Plastizität des Gebäudes hervorzuheben und ihm trotz seines hohen Fensteranteils eine homogene, annähernd monolithische Erscheinung zu geben, ist die Fassade möglichst abstrakt gestaltet. Manuell verschiebbare und durch einen weißen Aufdruck transluzente Glasscheiben bilden eine umlaufende Schicht – an der äußeren Fassade und zu den Höfen hin. Sie fungiert als Sonnenschutz und verbessert so den Wärmehaushalt des Gebäudes.